Alpbacher Sockelschrank (1737)

Malerei auf Weichholz (Tier-und Jagdmotiv)
2 Türen, die bemalten Türfelder sind mit
Gitterschnitzerei eingerahmt
(typisches Element für die 2. Dekade!)
innen mit orangefarbenem Leinen ausgekleidet,
schönes antikes Schloss,
Sockel und Sims fachmännisch restauriert, an den Seitenteilen
befinden sich Eisengriffe zum Herausheben aus dem Sockel.






Preis : 11.800,- Euro VHB
--- Objekt bereits verkauft ---
Sonstiges : Der Schrank entstand als typisches Tiroler Bauernmöbel in der 2. Dekade (1737) der drei Alpbacher Stilrichtungen.
Als Bauernmöbel werden ländliche Möbel der vorindustriellen Zeit bezeichnet: dabei sind Bauernmöbel weder einer bäuerlichen Laienkunst zuzurechnen, noch beschränkte sich ihre Verbreitung auf das bäuerliche Milieu.
Die frühesten Sachzeugnisse - technisch durchwegs Zimmermannsarbeiten - entstammen dem späten Mittelalter. Dabei handelt es sich vor allem um eng an das häusliche Wirtschaften gebundene so genannte Verwahrmöbel (Truhen, Almer). Erst die Differenzierung der Wohnkultur im Zuge der Schaffung rauchfrei beheizbarer Räume (Stube) öffnete das ländliche Wohnhaus für feinere Arbeiten des Tischlerhandwerks mit Schnitzereien und zunächst noch zurückhaltender Färbelung.
Die Abhängigkeit vom so genannten Stilmöbel zeigt sich allein schon in der Übernahme von Möbeltypen, wie Schrank, Kredenz, Himmelbett oder Sessel, mehr noch in der Übernahme hochkultureller Dekorformen, die oft in der Folgewirtschaftlicher Hochkonjunkturen in manchen Gegenden lange nachwirkende Regionalstile nach sich zogen. Ihre enge Bindung an einzelne Werkstätten und deren Traditionen konntebesonders für Tirol (zum Beispiel Alpbach- und Zillertal), den Pinzgau und Oberösterreich nachgewiesen werden. Die gerade bei den späteren, in Barock-, Rokoko- und Empiretradition stehenden bemalten Möbeln des 18. und frühen 19.Jahrhunderts (doppeltürige Schränke mit Vierfeldergliederung, Aufsatzbetten) gängigen Besitzerbezeichnungen und Datierungen weisen auf die meist anlassgebundene Anschaffung als Heiratsausstattung hin. In der starken Farbigkeit wie auch in der Kombinationunterschiedlicher Stil- und Motivtraditionen der Bauernmöbel - etwa des Tiroler Unterinntals und der Donauländer - lassen sich typische Gestaltungsmerkmale und Repräsentationsformen der populären Künste ( Volkskunst) in der ausgehenden ständischen Kultur erkennen. Antik-ID: 421
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