Bauernschrank (1784)

Spätbarock
restauriert 1974
aufwändig bemalt
in 3 Teile zerlegbar
Preis : 1.750,- Euro VHB
--- Objekt bereits verkauft ---
Sonstiges : Als Bauernmöbel werden ländliche Möbel der vorindustriellen Zeit bezeichnet: dabei sind Bauernmöbel weder einer bäuerlichen Laienkunst zuzurechnen, noch beschränkte sich ihre Verbreitung auf das bäuerliche Milieu.
Die frühesten Sachzeugnisse (Zimmermannsarbeiten) entstammen dem späten Mittelalter. Dabei handelt es sich vor allem um eng an das häusliche Wirtschaften gebundene so genannte Verwahrmöbel (Truhen, Almer). Erst die Differenzierung der Wohnkultur im Zuge der Schaffung rauchfrei beheizbarer Räume (Stube) öffnete das ländliche Wohnhaus für feinere Arbeiten des Tischlerhandwerks mit Schnitzereien und zunächst noch zurückhaltender Färbelung.
Die Abhängigkeit vom so genannten Stilmöbel zeigt sich allein schon in der Übernahme von Möbeltypen, wie Schrank, Kredenz, Himmelbett oder Sessel, mehr noch in der Übernahme hochkultureller Dekorformen, die oft in der Folgewirtschaftlicher Hochkonjunkturen in manchen Gegenden lange nachwirkende Regionalstile nach sich zogen. Ihre enge Bindung an einzelne Werkstätten und deren Traditionen konnte besonders für Tirol (zum Beispiel Alpbach- und Zillertal), den Pinzgau und Oberösterreich nachgewiesen werden. Die gerade bei den späteren, in Barock-, Rokoko- und Empiretradition stehenden bemalten Möbeln des 18. und frühen 19.Jahrhunderts (doppeltürige Schränke mit Vierfeldergliederung, Aufsatzbetten) gängigen Besitzerbezeichnungen und Datierungen weisen auf die meist anlassgebundene Anschaffung als Heiratsausstattung hin. In der starken Farbigkeit wie auch in der Kombinationunterschiedlicher Stil- und Motivtraditionen der Bauernmöbel - etwa des Tiroler Unterinntals und der Donauländer - lassen sich typische Gestaltungsmerkmale und Repräsentationsformen der populären Künste ( Volkskunst) in der ausgehenden ständischen Kultur erkennen. Antik-ID: 468
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