Frankfurter Wellenschrank (um 1770)

Zweitüriger, zerlegbarer Nadelholzschrank mit abgeschrägten Lisenen und allseitigem Wellendekor - somit ein typisches Möbel des späten 18. Jahrhunderts aus der Frankfurter Region.
Der Schrank verfügt für sein Alter von ca. 240 Jahren über eine ausgezeichnete Holzsubstanz mit nur geringfügigen Ergänzungen. Im Zuge einer früheren Restaurierung bekam der Schrank eine neue Wachsoberfläche.
Hervorzuheben ist das ungewöhnlich prachtvolle Schloss, welches man in dieser Art von Schränken selten antrifft (s. Bild unten)
(aus der Expertise Anfang 2012)





Sonstiges : Der Frankfurter Schrank ist ein (in der Regel furnierter zweitüriger) barocker Schrank aus der Umgebung oder der Stadt Frankfurt am Main, doch auch unfurnierte in massiver Kiefer (wie hier) oder Eiche gearbeitete Modelle sind geläufig. Diese prunkvollen Kleiderschränke dienten ursprünglich zur Aufbewahrung von Hauswäsche oder Kleidern der Bewohner. Diese Möbel standen traditionell im Flur des Hauses und dienten so der Repräsentation.
Frankfurter Schränke standen nicht nur in den Patrizierhäusern, sondern in schlichterer, in Massivholz gearbeiteter Form auch in bürgerlichen Haushalten. Ihre Größe deutete den im Hause vorhandenen Leinenvorrat an und seine Pracht spiegelte die finanziellen Mittel der Besitzer wider. Heutzutage befinden sich Frankfurter Schränke unter anderem im Bolongaropalast, im Goethe-Haus und im Römer.
Eine Sonderform der Frankfurter Schränke stellt der Wellenschrank dar, der seinen Namen von den aufwändig mit Nußbaum querfurnierten Profilleisten in Wellenform erhielt, die gesamte Front und die Seiten wurden dadurch dekoriert. Antik-ID: 1113
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