Rolf Escher - Druckgraphik (1985)

Rolf Escher, emeritierter Kunstprofessor der Fachhochschule Münster, geht seit fast vier Jahrzehnten Spuren des menschlichen Geistes in der Kultur nach und versucht sie auf Papier zu bannen. "Ich möchte das Unsichtbare sichtbar machen", sagt er. Dazu bewegt er sich als Reisender an viele Orte Europas. Dort sucht er alte Kulturstätten und Bibliotheken auf und fängt die Atmosphäre der Orte in Zeichnungen, Radierungen und Lithographien ein. Seine altmeisterlichen Blätter sind von einem Zauber umgeben, dem man sich nicht entziehen kann. Sie wirken, als seien sie von einem leichten Schleier, wie von der Patina der Zeit verhüllt.


Sonstiges : Escher studierte von 1956 bis 1962 an der Universität zu Köln Germanistik und an der Kunstakademie Düsseldorf Malerei. 1965 verlegt er seinen Wohnsitz nach Essen, wo er in der Presse von Steidle erste Grafiken drucken ließ. Seit Ende der 1960er Jahre beschäftigte er sich ausschließlich mit Grafik, vornehmlich mit Kaltnadel und Strichätzung. 1968 richtete er eine eigene Druckwerkstatt ein und erhielt 1976 eine Professur an der Fachhochschule Münster. Im selben Jahr wurde ihm die Ehrenmedaille der 4. Internationalen Graphiktriennale in Frechen verliehen. 1988 erhielt er den Preis der 5. Internationalen Porträt-Biennale Tuzla.
Escher bereist seit 1980 jährlich Italien und besuchte zwischen 1990 und 2004 verschiedene Bibliotheken Europas. Aus diesen Besuchen ist der Zyklus Bücherzeiten – Gezeichneten Entdeckungen entstanden. Escher beschäftigt sich auch mit Grafikfolgen zu literarischen Werken wie Franz Kafkas Erzählung "Die Verwandlung" oder Thomas Manns "Das Eisenbahnunglück".
Nach seiner ersten größeren Ausstellung 1973 im Karl-Ernst-Osthaus-Museum Hagen folgten weitere Ausstellungen, so im Museum Folkwang Essen (1979, 1994, 2007) und im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim (1986) sowie Ausstellungen in Bibliotheken wie der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel (2001), der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (2002) und der Badische Landesbibliothek Karlsruhe (2002).
Antik-ID: 798
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