Spätbarocker (Hallen)Schrank

ca. 1750
Sonstiges : Der Barock (ca. 1680 bis 1740) war geprägt von klassischer Schönheit und Pracht sowie von Kraft und Pathos. An die Stelle der spröden, geradlinigen und rechtwinkligen Stilmerkmale der Renaissance traten ausladende Verzierungen mit einer Betonung des Kraftvollen und des Elementaren. Wachsender Wohlstand in den Städten verlockte die Bürger zunehmend dazu, ihren Lebensstil dem des Adels anzupassen. Auch in den bürgerlichen Kreisen wuchs die Vorliebe für Prunk. Während der Barockzeit wurden im Heiligen Römischen Reich Berlin, Dresden und München zu den bedeutenden Zentren der Barockkünste.
Der Barockstil war das Synonym für wirtschaftliche Blüte im Kunsthandwerk. In jener Zeit waren die Handwerker zu künstlerischen Spezialisten gereift. Sie waren Könner und Erfinder im hohen Maße, die ihre handwerklichen Erzeugnisse nicht einer breiten Käuferschicht anboten, sondern sich mit ihrer Tätigkeit vollständig auf die Wünsche und Bedürfnisse der herrschenden Klassen in den erstarkten Territorialstaaten einstellten. Als Gegenleistung genossen diese Kunsthandwerker die Sonderstellung eines Günstlings am Hofe, d.h. sie hoben sich auch in sozialer Hinsicht von der normalen Handwerkerzunft ab. Sie waren maßgeblich an der Errichtung und Ausstattung von Prunkbauten in fürstlichen Residenzen, in reichen bürgerlichen Handelsstädten und im kirchlichen Bereich beteiligt. Antik-ID: 462
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